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Trauer und Wut in Linden über Tod eines Wohnungslosen

Mahnwache an der Ecke Kötnerholzweg/Limmerstraße.
08.03.2019

Am 7.3. fand anlässlich seines Todes eine Mahnwache vor seinem früheren Zuhause von Jürgen "Bauer" Niemann im Kötnerholzweg statt, zu der die Partei Die Linke, die Landesarmutskonferenz und Freund_innen eingeladen hatten.

Etwa 60 Teilnehmer_innen waren gekommen, um ihrer Trauer und auch Wut zum Ausdruck zu bringen. Darunter der langjährige Freund Jürgen Otte, der Vertreter der Landesarmutskonferenz, Klaus-Dieter Gleitze, Pastorin der Bethlehemgemeinde, Dorothee Blaffert, Sozialarbeiter des Tagestreffpunktes für Wohnungslose am Kötnerholzweg, Jens Wirtjes, der Vertreter der Partei Die Linke und längjähriger Abgeordneter im Rat, Luk List. Die Schwester Jürgen Niemanns war ebenfalls gekommen. Auch Mitarbeiter_innen der Zentralen Beratungsstelle für Wohnungslose (Berliner Allee 8) nahmen teil, dort war Jürgen Niemann durch Beratungsgespräche bekannt.

Zum Schluss wurden Kerzen vor dem früheren Zuhause von Jürgen Niemann aufgestellt und Blumen zum Gedenken niedergelegt.

Unfassbar, und daher auch die Wut neben der Trauer der Teilnehmer_innen, dass Jürgen Niemann am 7.3.2016, an seinem 63. Geburtstag, per Gerichtsbeschluss seine Wohnung räumen musste, obwohl er seine Miete regelmäßig an den Untervermieter überwiesen hatte. Letzterer hatte diese aber nicht an den Eigentümer weitergeleitet. Dafür musste Jürgen Niemann büßen und flog auf die Straße. Er schaffte es nicht mehr zurück in eine Wohnung, kam zeitweise bei Freunden unter und verstarb zuletzt unmittelbar am Freizeitheim Linden in einer kalten Februar-Nacht, wo man ihn am nächsten Morgen tot auffand. Die genaue Todesursache wurde nicht ermittelt oder ist noch nicht bekannt.

Die Mahnwache fand genau zwei Jahre nach der Zwangsräumung am 65. Geburtstag von Jürgen Niemann statt, den er nicht mehr erleben konnte. Im Anschluss gab es, nach einem gemeinsamen stillen Zug dorthin, ein Beisammensein der Teilnehmer_innen in der Fröbelstraße 5 (ehemalige Fröbelschule).

Im Januar ist bereits am Kröpcke ein Wohnungsloser erfroren und wenig später wurde ein Wohnungsloser an der Marktkirche tot aufgefunden, der Hilfeangebote zuvor abgelehnt hatte.

Mehr zur Wohnungslosenhilfe des Diakonischen Werkes (ZBS)...

Mehr zur Landesarmutskonferenz...

Fotos/Text: add

 

 

Weitere Fotos

Es spricht Klaus-Dieter Gleitze, Landesarmutskonferenz
Es spricht Dorothee Blaffert, Pastorin der Bethlehemgemeinde
Blumen und Kerzen zum Gedenken vor der früheren Wohnung von Jürgen Niemann
In den Stadtteilen

befinden sich Einrichtungen der Diakonie

Menschen in Stadt(-teil) und Gemeinde