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Garten der Erinnerung im Pflegeheim Badenstedt eingerichtet Ein Ort zum Trauern und Innehalten

12.01.2024

Ein Garten der Erinnerung im Pflegeheim Dietrich-Kuhlmann-Haus in Badenstedt wurde Ende November feierlich eingeweiht. Ehrenamtlich entwickelt von engagierten Mitarbeitenden des Hauses: Ein Gemeinschaftsprojekt des Palliativzirkels, geleitet von Jasmin Haack, eine erfahrene Palliativpflegerin. Pastorin Judith Augustin vom Diakonischen Werk Hannover, als Seelsorgerin im Pflegeheim tätig, berichtet: „Den Mitarbeitenden war es ein Bedürfnis, einen solchen Ort der Erinnerung hier auf dem Gelände einzurichten.“ Diakoniepastor Friedhelm Feldkamp freut sich über das gemeinschaftlich realisierte Projekt: „Es ist schön, dass ein Ort geschaffen wurde, zu dem die Bewohnerinnen und Bewohner gerne hingehen, weil es guttut, sich zu erinnern.“

Symbole im Garten der Erinnerung: Hoffnung, Liebe und das Licht des Lebens

Die Einweihung erfolgte am Folgetag vom Ewigkeitssonntag im Anschluss an den dort regelmäßig stattfindenden Gottesdienst, den Pastorin Augustin leitet. Symbole wie ein grüner Kranz aus Tannenzweigen für die Hoffnung auf ein ewiges Leben bei Gott, eine Christrose steht für Geborgenheit und die Liebe Gottes zu uns Menschen, eine Kerze für das Licht des Lebens, das uns nicht vergisst, weil Gott uns bei unserem Namen kennt und ein Stein mit dem Namen Dietrich Kuhlmann schmücken den Garten. Die Laterne, gesponsert vom Bestattungsinstitut Böcker-Meinecke, leuchtet dank einer LED-Kerze dauerhaft und rund um die Uhr. Kuhlmann war viele Jahre im Kirchenvorstand der Paul-Gerhardt-Gemeinde aktiv.

Erinnerung an Dietrich Kuhlmann

Im Gedenken an Dietrich Kuhlmann, den am 16. Mai 2023 verstorbenen Begründer des Pflegeheims, wurde der erste Stein in den Garten gelegt. Pastorin Augustin und Betreuungsmitarbeiter Bertram Neubauer ehrten Kuhlmann als Schlüsselfigur bei der Einrichtung, der später selbst Bewohner wurde. „Sein Gottvertrauen gab vielen Menschen ein neues zu Hause, in dem sie ihren Lebensabend behütet verbringen können“, so Pastorin Augustin. Neubauer erinnert sich gerne zurück: „Die Patenschaft für das Pflegeheim war ihm eine Herzensangelegenheit. Wir vermissen ihn sehr.“ Für seine „vorbildlichen Verdienste am Nächsten“ (Hannoverscher Stadtteilkurier 29.11.1989) erhielt Dietrich Kuhlmann 1989 das Bundesverdienstkreuz.

Abschied nehmen in Ruhe

Der Garten der Erinnerung, ein Ort des Gedenkens und Abschieds, bietet Angehörigen und Mitarbeitenden die Möglichkeit, Steine mit den Namen und Lebensdaten Verstorbener abzulegen. Pastorin Augustin betont die Wichtigkeit des Gartens: „Der Garten kann helfen, innezuhalten und sich Zeit für die Trauer zu nehmen.“ Die symbolische Bedeutung reicht weiter: „Wenn ich sterbe, weiß ich: Ich werde nicht vergessen. Unseren Mitmenschen in Erinnerung zu bleiben, wenn wir eines Tages sterben, ist vielen von uns wichtig. Und der Garten erinnert daran, dass Gott uns nicht vergisst, denn wir Christen glauben daran, dass wir wieder zurück kommen zu dem, der uns das Leben geschenkt hat. Der Erinnerungsgarten ist eingebettet in den hauseigenen Garten des Pflegeheims und umfasst Rosenbüsche und Rindenmulch. Nach einem Jahr können Angehörige die Steine abholen und mit nach Hause nehmen, als bleibende Erinnerung an ihre Liebsten.

Umgang mit dem Tod

Pastorin Augustin reflektiert auf die Frage, wie wir mit dem Tod umgehen können, und gibt einen ermutigenden Rat: „Unser Leben ist nicht unendlich. Dieser grundlegende Gedanke prägt unser gegenwärtiges Dasein und die Beziehungen und Freundschaften, die uns am Herzen liegen. Durch die bewusste Anerkennung unserer Endlichkeit können wir das Leben in seiner Fülle genießen, es gemeinsam gestalten und wertschätzen – schließlich wurde uns das Leben geschenkt, damit wir es miteinander teilen.“ In dieser Perspektive liegt die Kraft, das Leben in all seinen Facetten zu würdigen und die kostbaren Momente bewusst zu erleben. Der Erinnerungsgarten wird zu einem Ort der Reflektion über den Tod und das Leben zugleich. Hier können Menschen Trost und Geborgenheit finden.

 

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