Fotografin Karin Powser verstorben
Das Leben auf der Straße hielt die autodidaktisch ausgebildete Fotografin in vielen preisgekrönten Porträt- und Szenefotografien fest. Bundesweit folgten viel beachtete Fotoausstellungen. Ihre einzigartige Fotokunst waren „Zeitdokumente“, wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anlässlich der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Karin Powser im Dezember 2022, hervorhob.
1994 gründete sie gemeinsam mit dem damaligen Diakoniepastor Walter Lampe und weiteren Engagierten die soziale Straßenzeitung Asphalt und arbeitete seitdem bis zuletzt als Kolumnistin für die Zeitschrift, die von Wohnungslosen auf den Straßen Niedersachsens verkauft wird. Von einer schweren Krebserkrankung im Jahr 2008 hat sich Karin Powser nie vollständig erholt. Nun ist sie in ihrer Wohnung in Hannover-Misburg gestorben.
„Karin war das Herz von Asphalt, wir werden ihre streitbaren Beiträge sehr vermissen“, sagt Asphalt-Geschäftsführerin Katharina Sterzer.
Diakoniepastor Friedhelm Feldkamp ergänzt: „Mich hat nicht nur ihr Lebensweg, nein, vor allen Dingen Karin Powser‘s scharfer Blick für das Ungerechte um uns herum beeindruckt, und wie es ihr immer wieder gelang, all das auf die ihre eigene, großartige, künstlerische und auch nachdrücklich bedrängende Weise in die öffentliche, unser aller Wahrnehmung zu bringen. Sie wird uns, sie wird der Stadtgesellschaft als mahnende Stimme fehlen“.
„Als kritische Stimme, als Kolumnistin, als Fotografin steht sie für Asphalt. Und dafür, dass es geht: Von der Straße in ein geregeltes Leben. Das bleibt“, sagt Asphalt-Herausgeber Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes.
Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung vom Straßenmagazin Asphalt, dem Stadtkirchenverband Hannover und dem Diakonischen Werk Hannover