
Grundsteinlegung für den zweiten Bauabschnitt im Karl-Imhoff-Weg

(Hannover, 06.06.2025) – Wohnraum ist ein Menschenrecht, doch für viele bleibt er unerreichbar. Die Stiftung EIN ZUHAUSE setzt sich dafür ein, das zu ändern. Mit der Grundsteinlegung am Freitag, 5. Juni, für den zweiten Bauabschnitt ihres Wohnprojekts im Karl-Imhoff-Weg verfolgt sie ihr Ziel, Menschen in akuter Wohnungsnot oder prekären Lebensverhältnissen ein sicheres, bezahlbares und menschenwürdiges Zuhause zu bieten.
Im neuen Gebäude entstehen sieben Wohnungen für Alleinstehende, Paare, Familien mit Kindern – und erstmals auch für eine Großfamilie. Damit reagiert die Stiftung auf die wachsende Wohnungsnot in Hannover und richtet ihren Blick besonders auf jene, die auf dem angespannten Wohnungsmarkt kaum Chancen haben.
Die Lage auf dem Wohnungsmarkt ist dramatisch: Die Zahl der genehmigten Sozialwohnungen in Deutschland ist auf dem niedrigsten Stand seit 2010, bundesweit sank die Zahl der Sozialwohnungen allein im letzten Jahr um 26.000. Besonders benachteiligte Menschen wie Wohnungslose, Alleinerziehende oder Menschen in schwierigen Lebenslagen fallen oft durchs Raster. Studien zeigen, dass bis 2030 mindestens 210.000 neue Sozialwohnungen entstehen müssten. Die Stiftung Ein Zuhause beweist, was möglich ist: Schon im ersten Bauabschnitt entstand Wohnraum mit Mieten unter 6 Euro pro Quadratmeter – eine echte Chance für Menschen, die sonst keine hätten.
Marion Timm, Vorständin des Diakonischen Werkes in Niedersachsen, betonte: „Wir sehen hier beispielhaft, was möglich ist. Die Stiftung Ein Zuhause hat gezeigt, dass es gelingt, Wohnraum mit Mieten unter 6 Euro anzubieten und damit Menschen eine Chance auf eine eigene Wohnung zu geben, die sonst keine gehabt hätten. Jede Wohnung zählt! Ich wünsche mir, dass dieses Projekt Nachahmer findet – bei anderen Trägern, Grundstücks- und Immobilienbesitzern, Baufirmen und natürlich in der Politik.“
Auch Michael Rabe, Vorsitzender der Stiftung, sieht die Entwicklung als Erfolgsgeschichte, die ohne die Unterstützung vieler Menschen und Organisationen nicht möglich gewesen wäre. Andreas Sonnenberg, stellvertretender Vorsitzender, unterstrich: „Wohnung ist Lebensmittel. Punkt! Dauerhafte Sozialbindung ist der Schlüssel, damit auch Menschen in besonderen Lebenslagen eine Chance auf ein ‚normales‘ Leben haben. Genau deshalb haben wir die Stiftung Ein Zuhause gegründet.“
Oberbürgermeister Belit Onay würdigte in seinem Grußwort die Bedeutung des Projekts für die soziale Infrastruktur der Stadt und die gesellschaftliche Teilhabe. Er betonte: „Ich freue mich, dass wir mit der Grundsteinlegung des zweiten Bauabschnittes die Basis für einen weiteren Meilenstein in der sozialen Wohnbauplanung in Hannover legen können. Der Zugang zu sicherem und bezahlbarem Wohnraum ist wesentlich für die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen in Hannover und ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der sozialen Infrastruktur der Stadt. Ich danke der Stiftung Ein Zuhause und allen Beteiligten für die Umsetzung des Projektes und der Schaffung von Perspektiven für wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen.“
Nach der Begrüßung durch Michael Rabe und Andreas Sonnenberg stellte Dirk Felsmann, Baubeauftragter der Stiftung, das Projekt und die nächsten Bauphasen vor. Er hob hervor: „200 bis 300 Menschen können später sagen: ‚Das habe ich gebaut‘. Keiner könnte ohne den anderen!“ Weitere Beiträge kamen von Friedhelm Feldkamp (Diakoniepastor/Stiftung EIN ZUHAUSE), Marion Timm und Nadine Otto (Gundlach GmbH & Co. KG), die das Projekt als langjährige Partnerin begleitet.
Ein symbolischer Höhepunkt war die Versenkung einer Zeitkapsel, die von Polier Maximilian Mallon (Gundlach) in den Boden gelassen wurde. Sie enthielt unter anderem die aktuelle Stiftungssatzung, die Spenderliste, zwei Tageszeitungen (HAZ und NP), eine Flasche Herrenhäuser Pils sowie blanke Münzen. „Mit dieser Zeitkapsel wollen wir nicht nur Geschichte dokumentieren, sondern auch ein Zeichen setzen: Für Mut, Gemeinsinn und das Versprechen, niemanden zurückzulassen“, so Michael Rabe.
Besonderer Dank galt dem Ehepaar Carstensen (Mut-Stiftung), das sich frühzeitig für die Realisierung des Bauprojekts eingesetzt und die Stiftung mit 40.000 Euro unterstützt hat. Weitere großzügige Spenden kamen von Frau Lieselotte Schiefer und Herrn Volker Schiefer (jeweils 20.000 Euro) sowie der Firma AGL (20.000 Euro). Ohne diese und viele weitere Spenden wäre das Projekt nicht möglich gewesen.
Die Veranstaltung endete mit einem gemeinsamen Schlusswort und einem Imbiss, bei dem sich Gäste, Unterstützer:innen und Mitarbeitende der beteiligten Organisationen und Firmen über die nächsten Schritte austauschen konnten.
Fotos: Reent Stade (Oberbürgermeister Belit Onay / Polier Maximilian Mallon / Dirk Felsmann, Nadine Otto, Friedhelm Feldkamp, Andreas Sonnenberg, Belit Onay, Michael Rabe)