„Unvergessen“
„Unvergessen“ – unter diesem Leitwort gedenken am Montag, 11. November, die christlichen Kirchen zusammen mit der Diakonie und der Caritas Verstorbenen der Wohnungslosenhilfe und anonym Bestatteten. Beginn ist um 10 Uhr im Garten vor dem Tagestreffpunkt der Caritas in der Calenberger Neustadt (Leibnizufer 15-17).
„Mit dieser Andacht erinnern wir an Menschen, die im Schatten gelebt haben und wir wollen sie aus dieser Dunkelheit herausholen“, sagt Propst Wolfgang Semmet für die Katholische Kirche in der Region Hannover: „Jeder Mensch hat im Leben und Sterben die gleiche Würde – auch auf der Straße.“
„Unser Leben ist bedroht und häufig einsam – so sterben nicht wenige in Hannover“, betont Diakoniepastor Friedhelm Feldkamp für den evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Hannover: „Doch vor Gott und in unseren Herzen haben sie noch einen Namen und sind unvergessen.“ Daher werden während der Andacht die Namen der Verstorbenen verlesen. Freund*innen und Bekannte haben so die Möglichkeit noch einmal Abschied zu nehmen.
Im vergangenen Jahr sind allein mindestens 24 Menschen aus der Wohnungslosenszene verstorben. Sie werden von „Amts wegen“ bestattet: Anonym, meistens nach Einäscherung, ohne Angehörige, ohne Vertreter*innen von Kirchen auf dem letzten Gang. Die Lage des Grabes bleibt unbekannt. Insgesamt verzeichnet die Stadt Hannover pro Jahr im Durchschnitt über 300 Bestattungen von Amts wegen. Dazu zählen auch Verstorbene ohne Angehörige.
Gestaltet wird die Andacht neben Diakoniepastor Feldkamp und Propst Semmet von den Sozialarbeiter*innen Jamal Keller, Anne Wolter, Sandra Brünger, Ramona Ligendza und Martin Skowronek. Musikalisch wird sie vom Wohnungslosenchor Hannover begleitet. Im Garten des Tagestreffs können zum Zeichen des Gedenkens Lichter auf ein aus Tüchern gelegtes Kreuz gestellt werden.
Text und Fotos: Rüdiger Wala, Pressesprecher Kath. Kirche in der Region Hannover