+++ UPDATE +++ Position zum Thema "Bahnhofsnahe Plätze"
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„Das Diakonische Werk Hannover begrüßt die Umgestaltungspläne der bahnhofsnahen Plätze, wenn öffentlicher Raum wirklich zu öffentlichem Raum wird, d.h. ein solcher auch für diejenigen bleibt, die den Raum momentan frequentieren und genauso zur Stadtgesellschaft zählen, wie die, die diesen Raum zukünftig nutzen sollen. Das bislang vorliegende Konzept für den Raschplatz allerdings beinhaltet Konfliktpotential. Es gab bislang keine Form der Beteiligung, weder derer, die sich dort aufhalten noch der freien Träger von Hilfeangeboten am Ort.
Und wir haben uns umgehört: Vom Gespannt sein, ob man dann an kostenlosen Freizeitveranstaltungen teilnehmen kann bis hin zur Furcht vor einer möglichen Verdrängung gehen die Meinungen weit auseinander. Bedürfnisse, die sich in den Konzeptionen doch wiederfinden sollten.
Inzwischen ist Dialogbereitschaft signalisiert, die wir gerne aufgreifen, um einen gemeinsamen, kreativen Weg der Stadtplanung mit der Expertise der freien Träger zu initiieren, der letztlich gut werden lässt, was initiativ gut gedacht war und den die anderen freien Träger auch mitgehen werden,“ sagt Diakoniepastor Friedhelm Feldkamp.
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Grundsätzlich unterstützt das Diakonische Werk Hannover die Initiative der Stadt, öffentlichen Raum im Interesse der entsprechenden Zielgruppen modern und nutzungsorientiert umzugestalten. Bei den vorgestellten Maßnahmen im Bereichs des Raschplatzes sehen wir allerdings ein hohes Maß an Konfliktpotential, das unserer Ansicht nach reflektiert und ernst genommen werden muss. Aufgrund der Standorte unserer Einrichtungen, der Kontaktläden Mecki I und Mecki II, mit dem Café Nachtlicht, die sich direkt am Hauptbahnhof befinden, sind wir unmittelbar von den gestalterischen Maßnahmen betroffen.
In diesem Zusammenhang empfinden wir es als problematisch, dass mit dem Ausbau des geplanten Freizeit-/ Sportplatzes die Situation der sich dort momentan aufhaltenden Bürgerinnen und Bürger offensichtlich aus dem Blick geraten ist. Öffentlicher Raum setzt Teilhabemöglichkeiten auch weiterhin für unsere Klientinnen und Klienten voraus. Konzeptionell ist die gute Entwicklung des Kontaktladen Mecki 2.0 zwar genannt, der tatsächliche Zeitplan bis hin zur Fertigstellung der Einrichtung offensichtlich aber nicht berücksichtigt.
Inhaltlich erkennen wir bislang keine weiterführenden, mit den vor Ort tätigen, professionellen Hilfeanbietern und Einrichtungen, wie dem Diakonischen Werk Hannover, abgestimmten, konzeptionellen Überlegungen. Die Befürchtung einer ‚kalten Verdrängung‘ steht im Raum.
Darüber hinaus sind wir überrascht über die Aussage, dass die Stadt Hannover vier Stellen für Straßensozialarbeit neu schaffen wird. Freie Träger, wie das Diakonische Werk Hannover, verfügen über die nötige Kompetenz, Ressourcen und Expertise in diesem Bereich um direkt vor Ort tätig zu werden. Das Subsidiaritätsprinzip scheint an dieser Stelle zumindest in Frage gestellt.
Wir wünschen uns zu den aufgeführten Punkten mit den Verantwortlichen bei allem Zeit- und Handlungsdruck in einen konkreten Dialog zu gehen, den wir bislang leider vermisst haben.