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Vergessenen Kindern eine Stimme geben!

12.02.2023

Haben Sie eine Vorstellung davon, wie es ist, nicht zu wissen, ob der eigene Vater, die eigene Mutter heute für mich bedrohlich ist? Wie es ist, von der Schule nach Hause zu kommen, und sie hilflos in der eigenen Urinpfütze vorzufinden, dauernd zwischen der Angst um sie und der Angst vor ihnen hin und hergerissen zu sein? Und dann die Zeiten in denen die Eltern versuchen, alles wieder gut machen zu wollen…  Wie es ist, mit niemandem darüber reden zu können? Rundherum läuft das „Leben“ als wenn alles gut ist und das Kind steht dazwischen, sprachlos, mit dem Gefühl, nicht dazu zu gehören, nicht richtig zu sein – überhaupt nicht da sein zu dürfen…

Das ist keine Anklage. Wir wollen mit diesem Artikel alle ansprechen, die mit Kindern arbeiten (Erzieher*innen, Lehrer*innen, Sporttrainer*innen, Jugendgruppenleiter*innen, Ärzt*innen, ...) aber auch die Nachbarschaft, die Eltern einer Schulfreundin, den*die aufmerksamen Verkäufer*in im Laden um die Ecke oder den*die Kneipenwirt*in.

Hinhören! Hinschauen! Mitfühlen! Dranbleiben! Ansprechen! Eingreifen! Darüber reden! Hilfe suchen! Sich einmischen! Nachfühlen! Nachfragen!

Das Leid dieser Kinder geht uns alle an, ist Ausdruck der Kontaktlosigkeit und Hilflosigkeit in Nachbarschaften, Vereinen, Kindergärten, Schulen …

Es geht um mehr als 2,6 Millionen Kinder in Deutschland die unter den Suchtproblemen ihrer Eltern leiden.

  • „fast jedes 5. Kind in Deutschland kommt aus einer suchtbelasteten Familie, d.h. aus einer Familie, in der Alkoholsucht oder eine andere Drogensucht den Alltag beherrschen.
  • etwa 6 Millionen Erwachsene sind als Kinder in suchtbelasteten Familien aufgewachsen.
  • Kinder von Suchtkranken sind Risikokandidaten, selbst eine stoffliche Sucht oder eine psychische oder soziale Störung zu entwickeln.
  • Aber: Diese Kinder sind auch extrem widerstandsfähig, haben vielfältige Begabungen und Kompetenzen. Mit der richtigen Art von Unterstützung können sie sich zu gesunden, lebenstüchtigen Erwachsenen entwickeln.“ (Wer sind die Kinder? | COA Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien)

Es ist ebenfalls ein Aufruf an Politik und alle die, die in gesellschaftlichem Rahmen mitgestalten. Diese Kinder und auch diese Familien brauchen Unterstützung. Unterstützung auf den unterschiedlichsten Ebenen, in den unterschiedlichsten Bereichen und Einrichtungen und all das braucht finanzielle Mittel und den Mut neue Wege zu gehen.

Wie wir die Familien und Kinder unterstützen

Die Fachstellen für Sucht und Suchtprävention der Diakonisches Werk Hannover gGmbH arbeitet seit vielen Jahren in unterschiedlichen Projekten für und mit diesen Familien und Kindern.

Zurzeit führen wir ein Präventionsprojekt, gefördert vom der GKV-Bündnis für Gesundheit als Kooperationspartner der Stadt Hannover, durch. Dies Projekt heißt Schul-KITT und führt Unterrichtseinheiten mit 7. und 8. Klassen an hannoverschen Schulen durch. In dieser Unterrichtseinheit geht es um Kinder aus suchtbelasteten Familien, genauer darum die Schülerinnen und Schüler für die Problematik in diesen Familien zu sensibilisieren. Wir arbeiten in den drei Schulstunden mit Kurzfilmen, Rollenspielen und dem offenen Austausch zwischen den beteiligten Fachkräften der Fachstellen für Sucht und Suchtprävention und der Klasse. Dieses unentgeltliche Angebot können wir auf jeden Fall noch im Jahr 2023 hannoverschen Schulen anbieten und hoffen dies auch darüber hinaus durch eine Verstätigung tun zu können.

Ein weiteres Angebot unserer Fachstellen in Laatzen, Springe sowie der Suchtberatung für Frauen ist die Beratung von Kindern und Jugendlichen aus suchtbelasteten Familien.

In den Stadtteilen

befinden sich Einrichtungen der Diakonie

Menschen in Stadt(-teil) und Gemeinde