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„Schulden sind doof und machen krank“

Improtheater "Hannover98"
03.03.2020

Wander-Ausstellung in der Volkshochschule eröffnet

„Diese Comic-Ausstellung zum Thema Schulden soll vor allem junge Menschen ansprechen“, sagte Bürgermeister Thomas Hermann jetzt bei der Eröffnung der Wanderausstellung „Schulden sind doof und machen krank“ in der Volkshochschule Hannover.  „Ziel muss die Schuldenvermeidung sein, denn besonders aufgrund von Handyverträgen sind bereits sehr viele Jugendliche überschuldet.“ 

Die noch bis zum 30. April laufende Schau entstand im Rahmen eines Comic-Wettbewerbes für Jugendliche und wurde von der Initiative „H-Team e.V. hilft Bürgern in Not“ in München konzipiert. Sie vermittelt auf jugendgerechte Weise Informationen zum Thema Schulden und Auswege aus Schuldenkrisen. Die Wanderausstellung ist auf Initiative der Stiftung Schuldnerhilfe Hannover in Kooperation mit der Landeshauptstadt Hannover während der Öffnungszeiten der Volkshochschule kostenlos zu besichtigen.

Die von der Diakonie unterstützte Stiftung Schuldnerhilfe Hannover feierte bei der Ausstellungseröffnung  zugleich ihr 30-jähriges Bestehen. „Die Stiftung ist auch drei Jahrzehnte nach ihrer Gründung notwendiger denn je“,  betonte Bürgermeister Hermann. In Hannover seien rund 50 000 Bürger überschuldet. Gründe seien häufig Schicksalsschläge wie Krankheit oder Arbeitsplatzverlust. In enger Zusammenarbeit mit den hannoverschen Schuldnerberatungsstellen habe die Stiftung in den vergangenen 30 Jahren rund 700 000 Euro in Form von Bürgschaften oder zinslosen Darlehen zur Verfügung gestellt. Mit der Einführung des neuen Insolvenzrechts Ende der 90er Jahre sei verstärkt Einzelfallhilfe geleistet worden. Aufgabe der Stiftung sei, zukünftig mehr präventive Arbeit zu leisten, beispielsweise Schulungen für Mitarbeiter der Schuldnerberatungsstellen anzubieten, fügte der Bürgermeister hinzu.

Weiter hob Hermann hervor, dass die Vorstandsarbeit der Stiftung eine ehrenamtliche Aufgabe sei. In diesem Zusammenhang verabschiedete Silvia Klingenburg-Pülm als Vorsitzende des Stiftungsvorstandes die langjährige Geschäftsführerin Gisela Göldner. Handfeste Zahlen zum Thema Überschuldung präsentierte Dr. Silke Mardorf und Elke Sauermann, Sozialplanerinnen der Landeshauptstadt Hannover in ihrer Befragung  des Eröffnungspublikums unter dem Titel „Drei Groschen: Eine Schätzung in vier Akten“. So liegt die Überschuldungsquote der unter 30-Jährigen in Hannover mit 12,1 Prozent über dem Bundesdurchschnitt von rund zehn Prozent. Die Armutsquote der unter 18-jährigen Hannoveraner liege bei 27,2 Prozent. Rund 24 Prozent der Familien in Hannover lebten in Armut, am wenigsten von Armut betroffen seien die Stadtteile Zoo und Isernhagen mit einer Armutsquote von lediglich 1,8 Prozent. Mit pantomimischen und kabarettistischen Einlagen gestaltete das Improvisations-Theater „Hannover 98“ das Thema Schulden, die beispielsweise als Zeitschulden auch nicht materieller Art sein können.

Zum Schluss wies Christian Ernst vom Diakonischen Werk Hannover auf das Rahmenprogramm der Ausstellung hin. So führen Schuldnerberater Schulklassen oder Jugendgruppen durch die Ausstellung. Weiter finden Vorträge, Workshops und ein Planspiel statt. Das  umfangreiche Begleitprogramm wurde von weiteren Kooperationspartnern organisiert. Beteiligt waren die Schuldnerberatungen des Caritasverbandes Hannover e.V., des Diakonischen Werkes Hannover gGmbH und der Landeshauptstadt Hannover Fachbereich Soziales, die Jugendberatung Hinterhaus, die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt des Jobcenters der Region und der Arbeitsagentur sowie das Studienprojekt der Leibniz Universität Hannover. Für das Rahmenprogramm ist eine Anmeldung erforderlich: Kultur.vhs(at)hannover-stadt.de.

Sabine Dörfel
Öffentlichkeitsarbeit des Ev.-luth. Stadtkirchenverbandes Hannover

 

Mehr zur Ausstellung "Schulden sind doof und machen krank" hier.

Weitere Fotos

Begrüßung durch Silvia Klingenburg-Pülm, Vorsitzende der Stiftung Schuldnerhilfe
Grußwort des Bürgermeisters Thomas Hermann
Dr. Silke Mardorf, Sozialplanerin
Dr. Silke Mardorf und Elke Sauermann vermitteln spielerisch Zahlen und Daten zur Verschuldung in Hannover
Gisela Göldner, langjährige Geschäftsführerin
Verabschiedung und Dank mit Blumen
Das Improtheater in Aktion
Das Publikum macht mit
Christian Ernst, Schuldnerberater des Diakonischen Werkes
Die Ausstellung
In den Stadtteilen

befinden sich Einrichtungen der Diakonie

Menschen in Stadt(-teil) und Gemeinde