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Die Spaltung wird tiefer!

08.12.2016

Der gerade veröffentlichte Niedersachsen Monitor 2016 des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) macht eins in aller Deutlichkeit klar: Die Spaltung der Gesellschaft wird auch in Niedersachsen immer tiefer! Auf der einen Seite steigende Steuereinnahmen und wachsendes Bruttoinlandsprodukt. Auf der anderen Seite ist die Armutsgefährdungsquote mit 15,9 % die höchste Quote seit der ersten bundesweit vergleichbaren Berechnung für das Jahr 2005. 

Über 1,2 Mio. Menschen in Niedersachsen gelten als armutsgefährdet: Fast jeder sechste Niedersachse! Als armutsgefährdet gelten Menschen, die über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verfügen . Die Armutsgefährdungsschwelle lag 2015 in Niedersachsen für einen Einpersonenhaushalt bei 930 Euro.

Die Spaltung zwischen Arm und Reich nimmt zu. Während auf der einen Seite das Vermögen nur der 10 reichsten Niedersachsen den kompletten Sozialhaushalt des Landes Niedersachsen um ungefähr das Doppelte übertrifft, sind auf der anderen Seite 46,6 Prozent aller Alleinerziehenden von Armut bedroht, 5 Prozent mehr als 2014.

Die Landesarmutskonferenz Niedersachsen betont:

„Nachhaltige Armutsbekämpfung ist ohne eine gerechtere Umverteilung nicht machbar. Wir brauchen eine neue Debatte über Steuern und die Beteiligung der Reichen. Die LAK wird sich daran beteiligen und fordert eine gerechtere Besteuerung hoher Einkommen und Vermögen zur Finanzierung des Gemeinwesens.

Erwerbslose sind einem extrem hohen Armutsrisiko ausgesetzt, sie sind zu 58,5 Prozent von Armut bedroht. Die geplante Regelsatz Erhöhung bei Hartz IV zum 01.01.2017 um 5 Euro auf 409 Euro für Alleinstehende ist völlig unzureichend. Die LAK fordert zur Sicherung eines soziokulturellen Existenzminimums eine deutliche Erhöhung der Regelsätze um mindestens 25 Prozent.

Die wachsende Spaltung zwischen Arm und Reich sorgt auch in Niedersachsen für sozialen Sprengstoff. Armut und Ausgrenzung sind eine wesentliche Ursache dafür, dass immer mehr Menschen sich von der Demokratie abwenden. Die LAK fordert mehr Einsatz gegen Rassismus und Rechtspopulismus. Die Premiere des Theaterprojektes „Am Bahnhof“ der Landesarmutskonferenz mit Flüchtlingen ist ein konkreter Schritt für mehr Integration und Solidarität. Termin: 10.12.2016, 19 Uhr, FAUST; Bettfedernfabrik, 30451 Hannover.“

Die Landesarmutskonferenz LAK Niedersachsen wurde 1995 gegründet. Sie ist ein Zusammenschluss von Verbänden, Gewerkschaften und Initiativen.

Die LAK Sprecher/innen:

Martin Fischer, Sprecher LAK Niedersachsen
(Diakonie in Niedersachsen; Fon: 0511  360-190; Mobil: 0170 9871687)

Meike Janßen, Sprecherin LAK Niedersachsen
(SoVD Niedersachsen; Fon 0511  7014813)

Lars Niggemeyer, Sprecher LAK Niedersachsen
(DGB Niedersachsen; Fon: 0511 12601–25; Mobil: 0151 41848817)

 

Pressemeldung der LAK Niedersachsen vom 7.12.2016

LAG Freie Wohlfahrtspflege,  Ebhardtstr. 2, 30159 Hannover,  Fon: 0511 – 210 20 67
Netz:
www.landesarmutskonferenz-niedersachsen.de  Mail: gleitzek(at)gmx.de 

 

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