Bei uns hat jedes Alter Zukunft
Unter diesem Motto wurde im Rahmen des diesjährigen Diakoniegottesdienstes das 30jährige Jubiläum des Partner-Besuchsdienstes feierlich begangen.
Von den derzeit 230 aktiven ehrenamtlich Mitarbeitenden waren viele in der Marktkirche erschienen. Sie freuten sich sehr über die lobenden und wertschätzenden Worte, die Diakoniepastor Rainer Müller-Brandes in seiner Predigt und Sozialdezernentin Konstanze Beckedorf in ihrem Grußwort fanden.
Es wurde deutlich, wie wertvoll das Engagement der Ehrenamtlichen ist: Alte und hilfsbedürftige Menschen werden durch die regelmäßigen Besuche ihres Ehrenamtlichen wieder aufgerichtet und mit Freude erfüllt. Sie erleben wieder Nähe und Wärme, Verständnis und Mitgefühl und schöpfen daraus Kraft für ihr tägliches Leben.
Die Tätigkeit der Ehrenamtlichen – sie machen etwa 11.000 Besuche jährlich - ist unbezahlbar und unverzichtbar, weshalb auch die Stadt Hannover seit Beginn an diese Arbeit mit der Zahlung von Aufwandsentschädigungen unterstützt.
Der Gottesdienst wurde durch die Darstellung von Besuchsdienst-Szenen von Pantomime Piccolo, durch Informationen zum Alter von Studio SINA und insbesondere durch Darbietungen des Mädchenchores unter Leitung von Professorin Gudrun Schröfel zu einem eindrucksvollen Erlebnis für alle Besucherinnen und Besucher.
Karin Bläsing
Auszug aus der Predigt, Diakoniepastor Rainer-Müller Brandes:
Warum reden wir eigentlich von anti aging? Und nicht, wenn wir schon mal beim Englischen sind, von pro aging gehen? Von succesful aging, wie es die Fachleute nennen.
Es gibt ja auch das gelingende Alter. In der Werbung, das merken wir gerade, wird das Alter neu entdeckt.
Die Zeitung die Zeit, das passt dazu, wies jetzt tatsächlich auf die Mode hin, sich das Haar grau zu färben. Vielleicht haben die ja auch die Bibel neu wahrgenommen, wo es heißt: „Du sollst vor grauem Haar aufstehen, (Lev 19,32), eine Textstelle, die ich gerne meinen Kindern vorlese.
All das ist gut.
Gut ist auch, dass wir uns langsam von starren Altersgrenzen wegbewegen. Warum soll man, wenn man will, nicht auch länger arbeiten? Warum dürfen das nur Politiker und der Papst?
Logisch ist das nicht. „Mit 66 Jahren“, wir alle kennen das Lied von Udo Jürgens.
Hier ist viel im Fluss und ich finde das gut.
Gut ist auch, dass wir dabei sind, neue Ideen, neue Wohnformen, neue Visionen zu entwickeln. Unsere Diakonie ist da mitten drin. Auch im Gespräch mit der Stadt.