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Aktionstag Suchtberatung

14.11.2024

Am heutigen #AktionstagSuchtberatung möchten wir eines klarstellen: Sucht ist keine Charakterschwäche, sondern eine Krankheit – und sie kann jede*n treffen.

Diana Ganguin ist Suchtberaterin beim Diakonischen Werk Hannover und hilft Betroffenen, ihre Sucht zu bewältigen. Wir haben ihr 3 Fragen gestellt:


1. Welche erste Reaktion erleben Sie häufig bei Klient*innen, wenn sie erstmals über ihre Sucht sprechen?


Tränen der Erleichterung, endlich mit jemanden darüber zu reden. Viele Menschen schleppen ihre Suchterkrankung teilweise schon über sehr viele Jahre mit sich herum, versuchen es zu verheimlichen, versuchen es doch zu kontrollieren. Sie haben das Gefühl, mit niemanden reden zu können, weil niemand sie versteht.

2. Wie unterscheidet sich die Beratung, wenn die Sucht nicht stoffgebunden ist, sondern etwa soziale Medien oder Glücksspiel betrifft?

Bei Glücksspiel geht es vor allem auch um das Thema Geldmanagement, also die Einbeziehung und Kontrolle durch dritte Personen. Die Suchtentwicklung ist deutlich rasanter als in anderen Bereichen.

Bei Medienproblematik geht es um kontrollierte Nutzung der Endgeräte, Abstinenz im Sinne von Weglassen des Mediums ist nicht möglich.


3. Wie kann das Umfeld eines suchterkrankten Menschen helfen, ohne sich selbst zu sehr zu belasten oder die eigene Gesundheit zu gefährden?

Der erste Schritt ist offen das Gespräch mit dem Betroffenen zu suchen, damit dieser sein Problem alleine in die Hand nimmt. Und dann geht es darum, sich um sich selber zu kümmern. Was brauche ich? Wie kann ich mich um mich kümmern? Oftmals wurde diese Frage jahrelang nicht gestellt, weil man sich ja nur um den Betroffenen gekümmert hat. Selbstverständlich bieten wir auch Gespräche und Gruppen für Angehörige an.

Vielen Dank!

Die Arbeit der Suchtberatung ist unglaublich wichtig!

Doch ein aktueller Bericht der „Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen“ zeigt: Viele Suchtberatungsstellen in Deutschland kämpfen mit einer schwierigen finanziellen Situation.

Diese Finanzierungslücke gefährdet die dringend benötigten Hilfsangebote für Betroffene. Deshalb fordern wir auskömmliche Finanzierung von Suchtberatungsstellen!

In den Stadtteilen

befinden sich Einrichtungen der Diakonie

Menschen in Stadt(-teil) und Gemeinde